Leserunden machen immer Spaß, oder? Diesmal st es wieder besonders toll und ich freue mich schon, gleich noch einmal zu gucken, was wer über was denkt! Unsere Meinungen sind in einigen Punkten so grundverschieden und in anderen sind wir uns fast alle einig und trotzdem finden diejenigen, die bis jetzt fertig sind, das Buch alle gut bis sehr gut. Ich persönlich fand es sehr gut und freue mich, euch mine Rezension schon vorstellen zu dürfen (das Buch kommt erst im Juli raus, aber allzu lang ist das ja auch nicht mehr und ich rate euch wirklich, es euch sofort zuzulegen):
Dieses Buch verführte mich in die Welt der Zauberei, die so anders ist, als all die anderen und hielt mich gefangen, bis zum phänomenalen Ende. Wundervoll ♥
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Titel: Blood Magic - Weiß wie Mondlich, rot wie Blut
Autor: Tessa Gratton
Verlag: cbj
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"Ich heiße Josephine Darly und ich habe vor, ewig zu leben"
Dies ist bder erste Satz des Buches und macht gleich neugierig. Aber, im Gegensatz zu dem, was man möglicherweise jetzt erwartet hat, geht es nicht um Josephine (dazu später abwer noch was), sondern um Drusilla. Das jugendliche Mädchen wohnt schon ihr ganzes Leben in Yelaylah und vor 3 Monaten wurden ihre Eltern ermordet. Angeblich von ihrem Vater, der erst seine Frau erschoss und anschließend sich selbst. Alle sagen das, alle sagen, er sei verrückt geworden, alle sagen, er wäre ein schlechter Mensch. Silla will aber nicht daran glauben, sie will ihren Vater nicht als Mörder in Erinnerung haben. Sie will das nicht.
Und dann bekommt sie ein Päckchen von jemandem, der sich als "der Diakon" vorstellt. In diesem ist ein Brief vom Diakon selbst und ein kleines Buch. Von Sillas Vater, das ist eindeutig seine Handschrift. Silla kann es nicht glauben und erst Recht nicht, was sie dann entdeckt: Bei dem Buch handelt es sich um ein Zauberbuch mit lauter Formeln und Sprüchen für Magie; Blutmagie. Und das verwirrte Mädchen probiert es sofort aus und traut ihren Augen nicht: Es hat tatsächlich funktioniert!
Josephine erzählt in Tagebuchform ihre Erlebnisse. Wie ein gewisser Philip sie vor einer schweren Krankheit rettete, so um die 1900 und er ihr anschließend die Magie lehrte. Wie süchtig sie davon geworden ist und wie sie sich in ihn verliebte. Doch wer ist sie?
Nicholas Pardee ist gerade in die Kleinstadt Yelaylah gezogen. Sein Großvater, den er erst ein einziges Mal in seinem Leben gesehen hat, vermachte ihm sein Haus am Friedhof. Jetzt muss er dort mit seinem Vater und seiner fiesen Stiefmutter Lillith leben. Was für ein Mist.
An einem der ersten Tage, geht er abends noch mal raus und sieht nsich den Friedhof an. Dabei bemerkt er ein Mädchen, das ihm sofort gefällt. Doch was tut sie da nur? Und dann erkennt er es: Sie betreibt Magie! Und alles kommt ihm wieder hoch...
Silla und Nicholas kommen sich immer näher und auch in Sachen Magie wird es immer rasanter. Auch Sils Bruder Reese wird eingeweiht und praktiziert mit. Bald wird auch klar, dass ihr Vater kein Mörder ist, sondern jemand die beiden mit Hilfe von Magie ermordet haben muss. Während Drusilla und Nick sich weiter näherkommen und sie gemeinsam mit Reese die Welt der Blutmagie erkunden, spitzen sich die Ereignisse weiter zu, bis die drei in hoher Lebensgefahr sind und die Magie zu ihrem einzigen Retter und Vernichter wird...
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Story:
Die Geschichte ist wirklich erstaunlich gut durchdacht und erarbeitet. Mir hat super gefallen, wie man nur nach und nach die Einzelheiten erfuhr und auch somit bis zum Schluss, als man das allerletzte Puzzleteil erhielt, nicht wirklich 100 prozentig wusste, was eigentlich wirklich passiert. Auch auf der emotionalen Seite hat sich etwas Schönes entwickelt. Es war nicht zu kitschig oder genauso, wie bei allen Romantasy-Jugendbüchern heutzutage, wobei es kaum noch etwas Neues gibt. Auch hier wurde Romantik eingebaut, allerdings stand sie nicht ausschließlich im Vordergrund und war auch nicht zu übertrieben oder blödsinnig dargestellt.
Zudem habe ich von "Blutmagie" noch gar nichts gehört. Ein großer Pluspunkt, dass man sich allein etwas einfallen lassen konnte, was es noch nicht gibt. Auch wenn die Wurzeln natürlich schon weit geschlagen sind.
Schreibstil:
Die Art, mit der Tessa Gratton in den Bann zieht, ist fast unbeschreiblich. Ich muss zwar sagen, dass es bessere gibt, aber das sind dann ganz einfach Genies. Der Schreibstil hier ist auch wirklich richtig umwerfend gut! Das Einzige, was mich störte, waren die manchmal zu oberflächlich gehaltenen Gefühle und Emotionen der Charaktere. Oder, dass es einfach von ihnen hingenommen wurde, dass es Magie gibt. Ohne erstes Geschocktsein oder überhaupt richtige Überraschung. Das war etwas enttäuschend, aber trotzdem nur ein kleiner Dämpfer. Die Autorin versteht sich sehr gut darauf, Spannung aufzubauen, nicht zu viel zu verraten, aber soch genug, damit es nicht langweilig wird. Immer wieder kleinere Höhepunkte einzubauen, die unweigerlich zum spektakulären Finale führen und währenddessen eine richtig fühlbare Atmosphäre zu erzeugen, die einen gleich ins Geschehen hinein saugt und dort verharren lässt, atemlos, bis es vorbei ist.
Titel:
Der Titel erklärt sich sofrt von selbst: Blood Magic - Blutmagie, das betreiben die drei Hauptprotagonisten in diesem phänomenalen Roman. Weiß wie Mondlicht, weil es meist nachts ist und rot wie Blut eben wegen der Blutmagie... Ein sehr schöner Titel übrigens auch. Sehr geheimnisvoll und irgendie gruselig!
Cover:
Allein der Umschlag hat mich dazu veranlasst, das Buch ins Herz zu schließen. Der Kontrast mit dem Rot der Rose zum schwarzen Hintergrund und das Blut, das hervorspritzt. Das ergibt ein richtig klasse gamchtes Cover, das sogar zum Inhalt des Buchs passt, was leider eher selten der Fall ist.
Charaktere:
Silla war mir nicht immer sympathisch. Irgendwie mochte ich sie die ganze Zeit, aber es gab doch etliche Momente, wo ich nur dachte: Ist sie jetzt vollkommen durchgedreht? Was sollte das denn jetzt? Musste das sein? Aber es waren eben nur Momente, die meiste Zeit mochte ich ihre Stärke, die stetig die Schwäche nach dem Tod ihrer Eltern verdrängt, aber immer wieder kurz andersrum, wenn die Situation zu viel wurde. Später (zum Glück) wurden dann auch die Emotionen und tieferen Gefühle von ihr besser beschriebn und man konnte sie sehr gut nachvollziehen.
Nicholas war mein absoluter Liebling! Er ist geheimnisvoll, aber nicht so wie Edward Cullen, er ist irgendwie ein "böser Junge", aber nicht so, dass er irgendwelche Verbrechen begeht, er ist auch mal gefühlvoll und zuvorkommend und tröstend, wirkt dabei aber nicht im Geringsten kitschig, sondern super authentisch.
Reese mochte ich anfangs gar nicht, weil ich nicht verstehen konnte, warum er es einfach so hinnahm, dass sein Vater seine Mutter und sich selbst erschossen hatte. Doch im Laufe der Geschichte ist auzch er mir ans Herz gewachsen, mit seinem natürlichen Beschützerinstinkt, seinem Ernst, wenn er angebracht ist, aber seinem Humor und seiner Ausgelassenheit, wenn der Ernst nicht nötig ist.
Grandma Judy mag ich eigentlich ganz gern. Vielleicht manchmal etwas zu gleichgültig und vernachlässigend, aber vom Wesen her, hat sie mich gleich überzeugt. Eine eher coole Oma also.
Josephine mochte ich erst und je weiter man las, desto weniger konnte man ihre Taten nachvollziehen und desto mehr, merkte man, was für ein Mensch sie ist.
Empfehlung:
Dieses Buch würde ich ab 13 empfehlen und es als relativ alterslos beschreiben. Vielleicht sollte man eine Grenze bei 45 spätestens ziehen, aber wer weiß das schon genau? Vielleicht mögen die es auch noch mal gerne von soetwas zu lesen.
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Fazit:
Da ich wirklich nur kleine Mängel zu erwähnen hatte und mich die Charaktere, wie der Schreibstil und die Story so endgültig überzeugt und entrückt gemacht haben, hat dieses Buch eindeutig den Platz ganz oben auf meinem Regal mit den Lieblingsbüchern verdient, deshalb also:
5/5 Sterne