Donnerstag, 8. September 2011

♣ Rezension: Forbidden



Mein Lieblingsbuch. Und doch mein Hassbuch. Ich bin mit unerträglichen Gedanken aus dieser Geschichte aufgetaucht - fand sie grandios, wunderbar, durchdacht, psychologisch richtig aufgebaut und habe mich in sie verliebt - in die ganze Famile - und doch kann ich mir nciht vorstellen, dieses Buch nocheinmal zu lesen. Ich hasse es.

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[Lochan:]
Ich nicke stumm und bringe plötzlich kein Wort mehr heraus. Ich möchte ihr sagen, dass sie sich nicht an mich und meine Last mit der Familie gebunden zu fühlen braucht. Ich möchte ihr sagen, dass sie meine Hand loslassen muss, wenn sie allein schwimmen lernen will. Ich möchte ihr sagen, dass sie ihr eigenes Leben leben muss. Aber ich spüre, sie weiß das alles. Sie weiß, welche Möglichkeiten ihr offenstehen. Und ich spüre, dass sie ebenfalls ihre Wahl getroffen hat.
Zitat aus Seite 305

[Lochan:]
Wir können uns vor Lachen und Erschöpfung nicht mehr rühren. Tiffin sitzt rittlings auf mir, und Kit, der sich gar nicht mehr einkriegt vor Lachen, erwischt einen Stecken, mit dem er die Mauer berührt. Endlich lösen wir uns voneinander, schmutzig. fix und fertig. Tiffins Gesicht ist dreckverschmiert und Kits Hemdkragen halb abgerissen, als wir ins Haus gehen, lange nach der Abendessenszeit, lange nach der Hausaufgabenzeit. Dann sitzen wir mit Maya und Willa am Küchentisch und essen Kekse und Schokoriegel und Nutella direkt aus dem Glas.
Kit versucht, mir ein Bein zu stellen, als ich aufstehe, um Tee zu machen. "Wir sollten dir eine Gelegenheit zu einer Revanche geben", teilt er mir mit. "Du brauchst etwas Übung."
Und dann lächelt er.
Zitat aus Seite 343


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Titel: Forbidden
Autor: Tabitha Suzuma
Verlag: Oetinger
Sonstiges: Tabuthema "Inzest"

Aazon: HIER ;)

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Inhalt:
Maya und Lochan sind die zwei Ältesten. Von ganzen 5 Kindern - um die sich niemand kümmert. Ihre Mutter ist entweder nur betrunken und verkatert Zuhause oder gar nicht, dann verschwindet sie zu Dave, ihrem wesentlichen Jüngeren Lover. Der Vater hat die Familie schon vor vielen Jahren verlassen, hat sich ein neues Lben, mit einer neuen Familie in Australien aufgebaut.
Maya und Lochan schmeißen jetzt den gesamten Haushalt und erziehen dabei noch drei Kinder; ein Mädchen mit fünf jahren,Willa, die vor allem viel Aufmerksamkeit und Liebe braucht, ein Junge mit acht Jahren, Tiffin, der hyperaktiv ist und ein Junge von 13 Jahren, Kit, der mitten in der schwierigen Pubertät steckt.
Nebenbei ist da natürlich auch noch die Schule und die damit verbundenen Hausaufgaben.
Wie macht ein 17-Jähriger und eine 16-Jährige das? Sie beide schaffene s nur, indem sie sich gegenseitig Halt geben, sich Partner in allen Lbenslagen werden, bester Freund und beste Freundin, sich helfen, wo es nur geht, sich so ziemlich benhemen wie ein Ehepaar. Mal abgesehen von der Tatsache, dass sie beide noch nicht erwachsen sind und zur Schule gehen und Gescwister sind. Lochan hat zudem noch eine schwere soziale Störung; kann nicht mit fremden Leuten umgehen, schon gar nicht, wenn sie im selben Alter sind wie er selbst - kann keine Referate ind er Schule halten, allein das Melden fällt schon schwer.
Während die beiden immer mehr in diese Rollen verfallen und die Mutter langsam gar nicht mehr wiederkommt und nur noch widerwillig Geld rausrückt, damit die fünf auch noch Genügend Lebensmittel haben, wird ihre Beziehung enger un enger - bis es schließlich zur strengstens verbotener, echter Liebe wird. Einer anormalen, die so zwischen Geschwsitern nciht entstehen sollte, dürfte und die ganze Familie in schreckliche Gefahr bringen könnte, wenn sie unüberlegt handeln...

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Story:
Ich persönlich habe noch nie von dem Tabuthema Inzest gelesen, auch wenn ich weiß, dass es ein paar kleine Versuche dazu schon gibt. Aber es war ganz neu für mich, und wie ich es schon geahnt hatte, obwohl ich jetzt kein Gegner der ganzen Sache bin, bin ich doch auf keinen Fall ein Befürworter dessen, trotzdem habe ich mitgefiebert, wollte , dass die beiden zueinander finden, weiter gehen, weiter gehen ... bis es zu spät war.
Der Aufbau ist auch gut gelungen, in der ersten Hälfte, in etwa, liest man erstmal von dem gesamten Familienverhältnis, lernt alle kennen, auch das Umfeld aller und bemerkt, wie schlecht es um Lochan steht, wie wichtig den beiden ihre Freundschaft ist. Kaum Anzeichen für stärkere Gefühle - aber ein paar sind schon versteckt und lassen schon erahnen, vor allem, da man ja weiß, dass noch etwas passiert in dieser Richtung.
Später geht es dann los, die beiden merken, dass sie sich lieben, dass sie zusammensein wollen. Doch natürlich geht das nicht und außerdem sind immer die Kleinen und Kit dabei. Was wenn jemand etwas mitbekommt? Werden sie sie dann hassen? Was, wenn jemand außerhalb der Familie etwas mitbekommt? Dann werden die fünf auseinandergerissen; das darf niemals passieren! Immer wieder schaffen sie es, kleine Kontakte zu haben.
Und langsam, bedächtig, führt Tabitha Suzuma an das Finale heran, und trotzdem wa ich auf dieses emotionale Geschehen in keinster Weise vorbereitet. Man weiß, es geschieht was. Aber das - es iszt zu schrecklich, zu ergreifend, um das in Worte zu fassen. Ich habe noch immer ein Grummeln im Bauch, mir ist leicht übel und ich kann nur daran denken, suche schon Ablenkung und will damit endlich abschließen, doch gleichzeitig will ich noch mit meinen Gedanken dem Ende, dem ganzen Roman nachhängen.
Das einzige, was mich manchmal ein bisschen gestört hat, war, dass es imemr das gleiche Prinzip war (welches ich nicht näher erläutern möchte, wegen Spoilern), es dadurch ein klein wenig langweilig wurde - andererseits hat man dadurch schneller gelesen, weil man mehr wollte, wissen wollte, ob und wann das Unvermeidliche geschehen wird, wie es gemeistert wird, und und und.

Schreibstil:
Die englisch-japanische, 36-ährige Autorin dieses Buches hat wundervoll erzählt, einfühlsam, be- und durchdacht, eindringlich und fesselnd. Hätte ioch mehr Zeit in der letzten Woche gehabt, hätte ich das Buch wahrscheinlich innerhalb von zwei Tagen durchgehabt. Habe ich einmal richtig gelesen (und nicht nur Stückchenweise), war ich so vollkommen in der Geschichte drin, dass ich die Zeit vergessen habe und plötzlich ziemlich schnell gelesen habe - was bei mir meistens nicht so sehr der Fall ist. Es ist ein richtiger Pageturner,alleine der Story schon wegen, aber wenn man dann noch diesen Schreibstil mit anbei bekommt, lässt es einen nicht mehr los.
So gefühlvoll geht sie an die Sache ran, leitet den leser erst mal ein, damit er einen Eindruck von der misserablen Lage der "Familie" bekommt - was sie auch ist. Eine richtige Familie, die aber mit ungewöhnlich ist und mit sehr vielen, sehr schlimmen Problemen wie Umständen klarkommen muss.
Die Charaktere beschreibt sie genau und dem Alter angemessen, so, dass man Gefühle für sie entwickelt, ob negative oder positive, sie ins Herz einschließt oder eben nicht, die "Guten" hier versteht und von einem von ihnen, ich verrate aber nicht, wem, eine Wandlung miterlebt, die auch dein Denken völlig ändert.
Umschreibungen und Beschreibungen hat sie gut gemeistert, was immer konnte ich mir alles gut vorstllen und stand plötzlich in einem verlodderten Haus, mitten in London, spazierte durch Parks oder hatte das Gefühl von Regen auf meiner Haut.
ie glücklichn Stellen hat sie so geschrieben, dass man selbst glücklich wurde, sich manchmal an eigene, so schöne Dinge im Leben erinnert hat und die unglücklichen, schlimmen und verzehrenden wurden zur Qual im Kopf.
Empfindungen wirden besser geschildert, als bei den meisten Jungendbücher, oder Büchern, in denen es um Liebe geht - nicht kitschig, niht banal, nicht unrealistisch, sondern einfach - verständlich und unter die Haut gehend.
Wenn Lochan Maya berührt hat, sie erregt waren oder einfach nur in ihrer Liebe, ihrem zeitweilugen Glück schwebten, war ich mit dabei,l konnte es auch fühlen, wünschte es mir sogar - nur eben nicht mit meinem eigenen Bruder. Wünschte mir auch für sie vollen Herzens, dass es ein gutes Ende nimmt, selbst wenn sie Geschwister sind, konnte sie verstehen, mir vorstllen, wie schrecklich das sein muss. Natürlich hab ich gehopfft, wie wohl jeder, dass die beiden in Wahrheit gar keine Geschwister sind, vielleicht wie in einer Soap oder in den meisten Filmen, aber tief im Inneren wusste ich doch die gnaze Zeit, dass dies nicht so ist.

Die Charaktere:
Zu denen habe ich jetzt ja schon einiges gesagt. Am meisten hat es mir Willa angetan. Die Kleine ist so niedlich beschrieben, und ich weiß, dass ich genauso war, möglicherweise oft noch heute bin. Ein typisches 5-Jähriges Mädchen, doch muss s8ie mit so viel Last auf den Schultern leben, schon jetzt soviel Unglück mitmachen. Und sie geht auf ihre eigene Weise damit um, sucht sich Fixpunkte, von denen sie weiß, dass sie immer da sind.
Tiffin ist auch gut erarbeitet, jedoch habe ich oft das Gefühl gehabt, dass er den Küzestens zieht. Willa und Kit waren anch Lochan diejenigen, die am meisten charakterisiert wurden. Obwohl keine, keine Figur, auch nicht Nebencharakter, flach wirkte. Eine Person ohne Gesicht gab es hier nicht, und das ist eine gute Leistung! Ich habe das Gefühl, dass britische Autoren und Autorinnen diese Kunst am besten beherrschen (siehe z.B. J.K. Rowling oder Jenny Downham).
Kit ist - ah, er erinnert mich zu oft an die Jungs aus meiner Klasse, die auch gerade schwer am pubertieren sind und manchmal echt in den Wahnsinn treiben. Also gut getroffen!
Maya.. fand ich oft schwierig. Ich mag sie, aber sie erscheint mir doch etwas naiv zwischendruch. Nur frage ich mcih, war das so gewollt, von Suzuma? Wenn ich es mir recht überlege, ist das gut möglich, und doch.. ich bin mir nicht ganz sicher. Bildet euch da lieber eine eigenen Meinung zu.
Lochan war wohl der interessanteste von allen. Mit seiner sozialen Störung, sodass er richtige Panikanfälle bekommt, bei denen sogar ein Arzt kommen muss, ist er schwer geschädigt - will aber daran arbeiten. Und Maya hilft ihm dabei. In der Zeit im Buch, in der er absolut glücklich ist, schafft er es sogar die ersten Schritte zu machen. Mal klein, mal erstaunlich groß. Doch es fehlt immer noch viel - und dann kommt das große Unglücklichsein auf die Familie zu.

Empfehlung:
Wegen derharten, schwierigen und prägenden Thematik des Tabuthemas "Inzest", empfehle ich es keinenfalls für Jungen und Mädchen unter 14 Jahren. Ich selbst bin 14 - und es hat mir schwer zugesetzt.
Außerdem kann dieses Buch auch (aufgeschlossenen) Jungen gefallen, da es auch viele Aspekte von ihnen miteinbezieht.
Erwachsene können dieses Buch genauso lieben (und hassen) lernen wie wir Jugendlichen. Auch sie werden erschüttert sein und das Buch jiemals mehr lesen wollen, obwohl es so wunderbar ist.

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Fazit:
"Forbidden" ist ein wundervolles Buch, dass noch lange in den Köpfen seiner Leser herumgeistern wird, das jeden erschüttern wird und so gut und einfühlsam geschrieben ist, mit beeindruckenden, zum liebhaben-tollen Charakteren und einer Story, die einfach bewegend und erschütternd, fesselnd, abstoßend und anzeihend und genial ist, dass ich es liebe und hasse. Das Finale ist lang gestreckt und unvorhersehbar, schrecklich, zum Heulen und doch glücklich und gut! Wegen all der Punkte, muss ich praktisch:
5 von 5 Sternen vergeben!
[Story: 4,5/5, Schreibstil: 5/5, Charaktere: 5/5, Thema 4,5/5, Cover 5/5]

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